Ein Wandel(n) zwischen den Zeiten
Zwischenzeit – Zwischen den Zeiten – Zeiten dazwischen
Immer wieder in deinem Leben begegnen dir Zwischenzeiten, Zeiten der Übergänge und Schwellen.
Das Alte ist noch nicht ganz abgeschlossen und das Neue noch nicht vollständig da. Dazwischen bietet sich dir eine Fülle von Gefühlen an: Magie, Freude, Ängste, Zweifel, Trauer, Zuversicht, Wut, Hoffnung.
Eine Zwischenzeit in deinem Leben kann eine tiefgreifende Phase deiner inneren Transformation und deines Wachstums sein. In solchen Zeiten erlebst du oft eine Art spirituelle Reife oder eine Erweiterung deines Bewusstseins. Es ist, als ob du dich auf einer Brücke zwischen zwei Lebensabschnitten befindest, wobei du dich von alten Überzeugungen und Gewohnheiten löst und dich auf eine neue, tiefere Ebene deines Selbst hinbewegst.
Während dieser Zwischenzeit kannst du dich möglicherweise von äußeren Verpflichtungen und Alltagssorgen zurückziehen, um mehr Zeit für Selbstreflexion und spirituelle Praktiken zu haben. Du könntest Meditation, Yoga, Achtsamkeit oder andere spirituelle Techniken nutzen, um deine Verbindung zu deiner inneren Weisheit zu vertiefen.
Es ist normal, dass in dieser Phase Fragen über den Sinn des Lebens, deine Lebensziele und deine spirituelle Bestimmung auftauchen. Themen wie Selbstfindung, innerer Frieden und das Streben nach spiritueller Erfüllung können dich intensiv begleiten.
Denke daran, dass eine Zwischenzeit individuell und einzigartig ist, und dass du deine eigene Art und Weise haben wirst, durch diese Phase zu navigieren. Es ist deine Gelegenheit für persönliches Wachstum und die Entfaltung deiner spirituellen Reise. Genieße und ehre diese Zeit der Selbstentdeckung und des spirituellen Wachstums in deinem Leben.
Rauhnächte sind Zwischenzeiten
Die Rauhnächte sind eine faszinierende Tradition, die in vielen europäischen Kulturen ihren Ursprung haben. Diese 12 mystischen Nächte, die, je nach Beginn, zwischen der Wintersonnenwende und dem Dreikönigstag liegen, sind mit zahlreichen Bräuchen und Ritualen verbunden.
„Unsere Zwölften“ sind vom 25. Dezember bis 06. Januar. Um die Bedeutung zu verstehen, ist es hilfreich, ihre Ursprünge und historischen Wurzeln zu beleuchten.
1. Ursprung der Rauhnächte: Alte germanische und keltische Traditionen
Die Wurzeln der Rauhnächte lassen sich bis in die germanische und keltische Kultur zurückverfolgen. Für diese alten Völker waren die Wintermonate eine Zeit des Rückzugs und der Reflexion, voller Rituale und Prophezeiungen. Man glaubte, dass sich die Grenzen zwischen den Welten auflösten und die Geister der Verstorbenen in die Welt der Lebenden zurückkehrten. Aus der Differenz des germanischen Mondkalenders (mit 354 Tagen) und des heutigen Sonnenkalenders (mit 365 Tagen) von elf Tagen – oder zwölf Nächten (die „Zwölften“) – ergab sich die Bezeichnung „Zeit außerhalb“ oder „Zeit zwischen“. Dies wird oft als Entstehung der Rauhnächte bezeichnet.
2. Rituale und Bräuche in den Rauhnächten
In dieser Übergangszeit wurden verschiedene Ri-tuale und Bräuche praktiziert, um das neue Jahr zu begrüßen und die Zukunft zu deuten. Das Räuchern mit Beifuß und Weihrauch diente dazu, böse Geister zu vertreiben und den Weg für positives Neues zu ebnen. Bleigießen und das Deuten von Orakelsprüchen in Walnussschalen waren beispielsweise Mittel, um Einblicke in kommende Ereignisse zu erhalten.
3. Spirituelle Aspekte der Rauhnächte
Die Verbindung zur Spiritualität kommt bereits in der Ausdrucksweise: „magische Zeit zwischen den Jahren“ zur Geltung.
Schon früh wurde erkannt, wie besonders diese Zeit für spirituelle Reisen und Erkenntnisse sein kann. In einigen Traditionen wird die Vorstellung eines inneren Reinigungsprozesses hervorgehoben, bei dem man sich von alten Mustern und Belastungen befreit, um Platz für seelische Entwicklung zu schaffen.
Besonderheit: Sommer-Rauhnächte
Die klassischen Rauhnächte um die winterliche Weihnachtszeit dürften inzwischen vielen ein Begriff sein – doch: Kennst du auch die Sommerrauhnächte?
Sie sind ebenfalls eine alte Tradition, die vor allem noch oft in der Alpenregion und meiner Allgäu-Heimat praktiziert werden. Die Rauhnächte des Sommers sind ähnlich den Winterrauhnächten und werden 6 Nächte vor bis 6 Nächte nach LITHA, dem Sommersonnwendfest, begangen.
Einige zentrale Aspekte dieser magischen Sommerrauhnächte sind:
Reinigung und Schutz
Naturverbundenheit
Weissagung und Orakel
Kräuterweihe & Feuer und Licht
Besonders bedeutend sind am Johannistag das Sammeln und Weihen von Kräutern, um sie während der Rauhnächte zu verbrennen oder als Schutzamulette zu nutzen. Vielerorts werden rituelle Johannisfeuer entzündet, deren „Überspringen“ Glück und Segen bringen möge.
So bieten also auch die Sommerrauhnächte eine zauberhafte Gelegenheit, innezuhalten, die Natur zu feiern und sich auf spiritueller Ebene zu reinigen und zu schützen – eine schöne Ergänzung zu unseren bekannten Winterrauhnächten und eine magische Möglichkeit, das Jahr in zwei besonders spirituelle (Zwischen-)Zeiten zu teilen.