Ostara-Fest: Frühlingserwachen im Jahreskreis einer modernen Hexe
Der Frühling ist eine Zeit des Erwachens, des Neubeginns und der Hoffnung. Für eine moderne Hexe wie mich ist diese Jahreszeit besonders bedeutend, denn sie bringt wieder eine ganz eigene Qualität an Energie mit sich, die von Frische, Aufbruch und Tatendrang geprägt ist.
Als ich heute Morgen aufwachte, spürte ich die zarten Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster fielen, und hörte das fröhliche Zwitschern der Vögel. Es war, als ob die Natur selbst mir zurief: „Es ist Zeit zu erwachen, es ist Zeit zu feiern!“
… hört sich schön an?
In Wahrheit klingelte mein Wecker zu spät, die Zeit drängte mich aus dem Bett unter die viel zu kalte Dusche und in den Alltag aus Terminen. Ja, auch das ist neben Zaubertrank-Brauen und Räucherwerk-Mischen das moderne Hexenleben – ich bin mir sicher, die ein oder andere wird wissen, was ich meine.
Und gerade WEIL uns der Alltag manches Mal im Griff zu haben scheint, sind Auszeiten, Rituale und Zeit für Besinnung wichtig. Das Ostara-Fest, unsere Osterzeit, ist nicht nur eine Gelegenheit, den Beginn des Frühlings zu feiern, sondern auch eine Zeit der Reflexion und des Dankes.
Die Bedeutung von Ostara
Eben noch war es trüb, grau und vielerorts schneebedeckt. Dunkle Tage des Winters und Herausforderungen, die wieder einmal zu überwinden waren. Mit dem Erwachen der Natur sprießen auch wieder neue Ideen, Projekte und neuer Mut, die Dinge, die vor mir liegen anzugehen.
Das Ostara-Fest ist eine Erinnerung daran, dass das Leben ein endloser Zyklus ist – voller Höhen und Tiefen, aber auch voller Schönheit und Hoffnung. Während ich den Frühling begrüße und die ersten Blumen blühen sehe, fühle ich eine tiefe Dankbarkeit für die Wunder der Natur und die Magie, die uns umgibt.
Für die moderne Hexe von heute – und auch die HeilerInnen von damals 😉 – ist dieses Fest der Frühjahrstagundnachtgleiche zwischen dem 20.und 23.März (dieses Jahr am 20.3.) ein wichtiger Teil der insgesamt 8 keltischen Jahreskreisfeste (Imbolc, Samhain, Jul, Ostara, Beltane, Litha, Lammas und Mabon).
Es symbolisiert das Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf und steht für neues Leben, Wachstum und Fruchtbarkeit.
Streng genommen beinhalten die keltischen Jahreskreisfeste nur 4 sog. Hochfeste: Samhain, Imbolc, Beltane und Lugnasad. In Bezug auf Ostara gibt es Stimmen, die von einer germanischen Frühjahrsgöttin sprechen, doch bisher ist die Herkunft umstritten und noch nicht eindeutig geklärt. Aus frühen Zeiten gibt es keine Hinweise auf ein keltisches Fest namens Ostara. Das Ende des Winters, sowie der Frühlingsbeginn wurde mit Imbolc gefeiert, das große Fruchtbarkeitsfest wurde Beltane zugeschrieben.
Dennoch werden heutzutage vielerorts auf der Welt Frühlingsfeste gefeiert – unter welchem Namen auch immer. Die Verbindung von Ostern und Ostara ist auf den ersten Blick erkennbar und in ihrer tieferen Bedeutung ehren beide Feste den Sieg des Lebens über den Tod.
Welche Rituale oder Energiearbeiten eigenen sich zur Ostara-/Oster-Zeit?
Der nun kommende Frühling mit all seiner frischen, neuen Energie und Aufbrauchsstimmung, schenkt uns einen Moment des Innehaltens. Ostara lässt dir eine kurze Zwischenzeit, in der du überprüfen kannst, ob noch alles stimmig und im Gleichgewicht ist. Möchtest du diesen Weg weitergehen oder einen anderen Pfad wählen? Ist es Zeit, etwas hinter sich zu lassen und etwas Neues zu wagen? Oder möchtest du das, was jetzt ist, festigen?
Wie du schon merkst, ist nun jede Form von Magiearbeit geeignet, die mit Fülle, Manifestation, Loslassen und Neubeginn zu tun hat. Wenn du einen Garten hast, steht natürlich das Säen und Pflanzen unter einem sehr günstigen Stern.
Als Kräuterzutat und Räucherwerk sind vor allem Engelwurz, Basilikum, Klee, Löwenzahn, Lavendel und Rose geeignet.
Ein kleiner Manifestationszauber
Gerne kannst du diese besondere Zeit nutzen, um einem Manifestationswunsch eine wundervolle Energie zu schenken. Dieses Ritual kam ebenfalls durch eine besondere Hexenfrau zu mir und ich möchte es gerne mit dir teilen.
Was du dazu brauchst?
Lege dir ein schönes Briefpapier, einen roten Stift oder eine Schreibfeder mit roter Tinte , sowie einer Weizenähre bereit und schreibe dann einen Brief ans Universum. Teile dieser Energie, einer Gottheit oder einem guten Geist deine Wünsche mit – möglichst genau, jedoch mit der Offenheit „so … oder besser“. Wenn du dir einen bestimmten BMW wünschst, könnte ja vielleicht doch ein Familienauto die bessere Wahl sein, weil du 2 Monate später mit Drillingen schwanger wirst 😉 … wer weiß.
Wenn du fertig bist mit deinen Wünschen, falte den Brief zweimal in deine Richtung, lege ihn in einen Umschlag und dazu die Weizenähre. Adressiere diesen Brief nun an dich selbst und sende ihn los. Sobald er wieder bei dir eintrifft, lege ihn auf deinen Altar (falls vorhanden) oder einen besonderen Platz, wie z.B. deiner Meditationsecke.
Dann lass dich vom Leben überraschen.
Möge das Ostara-Fest Frieden, Freude und Fülle bringen.